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Sarah Trouw, FÖJ 2017-2018

Im Folgenden möchte ich versuchen all die Erfahrungen, die ich letztes Jahr gesammelt habe, zusammenzufassen. Doch ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wo ich da anfangen soll. 

Vielleicht einfach ganz am Anfang:

Mein FöJ begann wie bei vielen anderen auch am Ende des Sommers, in dem wir unsere Schule gerade beendet hatten und nun auf der Suche nach etwas Neuem (oder einfach irgendetwas) waren. Und da war so ein „FöJ“, von dem man bis dato noch nichts gehört hatte, doch ein ganz wunderbarer Start. Es bot uns etwas Arbeit, ein klein wenig Geld und ein Vertreib gegen die Ahnungslosigkeit unseres zukünftigen Ichs. Doch was ich letztlich bekommen habe war so viel mehr als das.

Der Einstieg in die Arbeitswelt Anfang September 2017 war durchaus anstrengend, zu Teilen auch sehr stressvoll. Ich- komplett gärtnerunerfahren- hörte so einiges Neues über Anbau, Gemüsesorten, Arbeitsleben etc. Neben den ganzen Arbeitsanweisungen, denen man natürlich immer Folge zu leisten hatte (lasse dich NIEMALS beim Tragen einer Kiste ohne Rolli erwischen!), kam dann auch noch das WG-Leben dazu. Da ich bisher noch bei meinen Eltern gewohnt hatte war auch diese Erfahrung komplett neu für mich. Zu Beginn ging ich noch davon aus, dass ich weiß wie man ein Badezimmer putzt, doch schnell lehrte mich Nadine neue und effektivere Methoden. 

Doch auch alles andere Gelernte schimmert immer wieder durch. Auf dem Weg zur Uni brauche ich nie frieren, da ich auf den Wochenmärkten im Winter und beim Rosenkohlernten im Schnee ziemlich schnell gelernt habe mich verdammt warm anzuziehen.n ihr habe ich in diesem Jahr fast genauso viel gelernt wie von Ulli und Markus, vielen lieben Dank an dieser Stelle an dich, Nadine! Ohne dich wäre ich am Anfang ziemlich verloren gewesen! Sich zu strukturieren und zu organisieren, den ganzen Tag zu arbeiten und sich dann auch noch selbst etwas zu kochen ist nämlich gar nicht so einfach… In meinem jetzigen Dasein als Studierende haben mir vor allem diese Erfahrungen sehr viel weiter geholfen.

Im Allgemeinen waren die Märkte immer noch mal ein Ort für sich. Der effiziente Aufbau vor 8 Uhr gelang mir zu Beginn fast nie, sodass ich mich richtig toll gefühlt habe als ich es dann (im August oder so) endlich vor 8 und sogar mit Schildern geschafft habe!

Eigentlich lief das ganze Jahr so oder so ähnlich ab. Man wird vor eine mehr oder weniger große Herausforderung gestellt (z.B. den Transporter zum Alpenblick zu fahren) und jeder Erfolgsmoment lässt einen wachsen. Ihr, liebe Ulli und lieber Markus, habt mir diese Möglichkeiten immer wieder gegeben und mich nachhaltig geprägt, ich danke euch dafür!!!

Doch nicht nur im Arbeitsleben ging alles immer leichter von der Hand. Durch das wunderbare familiäre Verhältnis, was sich schon in den ersten Stunden am Hof einschlich, habe ich mich rund um wohl gefühlt. Ganz egal ob beim Volleyball mit Markus oder morgens am Frühstückstisch, wenn Ulli bereits meine Rosinen aufgefüllt hatte. Durch gemeinsame Saunagänge, Konzerte, Hofbesichtigungen und Wandertouren wurde mir immer wieder ins Gedächtnis gerufen wie großzügig und offenherzig Ulli und Markus sind. Egal ob FöJler*in oder Wwoofer*in, alle wurden herzlich begrüßt und in den Hofalltag integriert. Durch diese offene und junge Hofstruktur wurden mir als junger Mensch Möglichkeiten und Lebensweisen vor Augen geführt, die ich mir bis dahin noch nicht einmal vorstellen konnte. 

Selbst als wieder Seminare oder Urlaub vor der Tür standen wollte ich gar nicht richtig gehen. Zwar war der Urlaub nach der dreiwöchigen Urlaubsvertretung bitter nötig, doch ansonsten war jeder Tag am Hof einfach wunderbar. Als dann im März die ersten warmen Tage erblühten, konnten wir mit den Wwoofern*innen (wie z.B. Josh, der uns wieder besuchte) schnell in der Mittagspause zum Rhein radeln und eine Runde schwimmen gehen, bevor wieder gemeinsam gepflanzt wurde.

Durch das gesamte Jahr begleitet haben uns auch unsere (fast immer) geliebten Hühner, die einen im Sommer daran gehindert haben vor 10 Uhr ins Bett zu gehen und einem im Winter auf Trab gehalten haben, als die Wassertränken bei -300 Grad eingefroren sind (selbstverständlich genau dann, als Markus und Ulli gerade im Urlaub waren!).

Aber ihre Eier waren einfach die Besten (suche immer noch nach gleichwertigem Material) und ohne ihnen abends `Gute Nacht` zu sagen konnte ich einfach nicht ins Bett.

Nun denn, ich habe eigentlich noch so viel zu erzählen und schaffe es überhaupt nicht die ganzen guten Erinnerungen, die einem beim Schreiben so in den Kopf fliegen, niederzuschreiben. Zusammenfassend kann ich also nur folgendes sagen:

Das Rekord-Füllen von Großkisten mit Zuckerhut wird mir genauso fehlen wie die Brombeerhecken am Feldesrand oder die Tanzeinlagen von Felix vor der Rumpelmaschine. Ich vermisse die Fahrten zum Edeka Murg im Sommer, den Geruch von Schokocroissants freitags morgens, die Zeit vorm Ofen in der Villaküche, Markus´ (sehr lautes) Gerufe beim Volleyball. Und auch wenn die Arbeit manchmal einfach zu viel wurde, so hat am Ende doch immer alles geklappt.

Wenn ich das alles auf ein Wort beschränken müsste wäre das auf jeden Fall ein dickes fettes DANKE!