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Paul Schach, FÖJ 2019-2020

Als ich auch ein Jahr nach Abschluss der Schule noch nicht bereit war, eine Entscheidung für einen langfristigen Pfad in meinem Leben zu treffen, entschloss ich mich, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr auf dem Eulenhof leisten zu wollen. Froh, dass es so geklappt hatte, fühlte ich mich zu Beginn (zugegebenermaßen hauptsächlich selbstverschuldet) etwas ins kalte Wasser geworfen:

Lange Tage auf
dem Feld und die neue Umgebung bedurften etwas Gewohnheit. Die sich allerdings schnell einstellte! Mit der steigenden Lernkurve im Bezug auf alltägliche Arbeitsroutinen und die richtige Ausführung von Tätigkeiten begann ich auch mehr und mehr Begeisterung für die Arbeit zu entwickeln. Zu sehen, wie das landwirtschaftliche Jahr zu Ende ging, und später umso mehr, wie das neue begann und sich
entwickelte, war eine der prägenden Erfahrungen des FÖJs.

Durch das zunehmende Verinnerlichen der Abläufe war es möglich, die Arbeitszeit auch für Gespräche mit den Mitarbeitenden zu nutzen. Seien es Unterhaltungen ‚über Gott und die Welt‘ oder intensive politische Diskussionen – es blieb immer spannend! Besonders habe ich mich über die Eindrücke gefreut, die von den internationalen Freiwilligen mitgebracht wurden, auf das Feld und in die Villa.

In meiner Zeit auf dem Eulenhof habe ich den Südschwarzwald, per Rad und zu Fuß, als die für mich schönste Region in Deutschland entdecken können. Es haben mich außerdem das Aargau für Radtouren und die Zentralschweiz für Wanderungen begeistert. Um aber wieder auf den eigentlichen Inhalt des Jahres zurückzukommen: Das FÖJ auf dem Eulenhof bietet eine angenehme Mischung aus Verantwortung und Raum für eigene Ideen und Projekte. Besonders interessant für mich war, wie oben angedeutet, der ‚Wandel der Saison’: Im Herbst fängt man an und lernt die Abläufe kennen. Der Winter eignet sich für ein ‚wirkliches Ankommen‘ und näheres Kennenlernen der Mitarbeitenden. Im Frühjahr und Sommer kann man dann eigene, tiefere Interessen entwickeln und diesen nachgehen. In meinem Fall waren das beispielsweise kleine Anbauversuche und Motorsägenarbeit. Dabei konnte ich von der Arbeit meiner VorgängerInnen profitieren, und hoffe, selbst auch etwas für die Nachfolgenden hinterlassen zu haben.

Die vielfältigen Aufgaben des Gemüsebaus und der Hühnerhaltung haben bei mir ein einprägsames Bild der ökologischen Landwirtschaft hinterlassen und die Wichtigkeit von nachhaltigen Lebensmitteln praktisch erfahrbar gemacht. So kann ich inzwischen sagen, dass diese Einsicht mich weiterhin begleitet, sowohl beim Einkaufen, als auch im Studium. Ich kann auf ein ereignis- und vor allem lehrreiches Jahr auf dem Eulenhof zurückblicken, mit dem ich viele schöne Erinnerungen verbinde.