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Lena Bucher, FÖJ 2018-2019

Ein Jahr auf dem Eulenhof ist für mich vergangen und es fällt schwer, diese 12 Monate voller einzigartiger Erlebnisse und erster Erfahrungen in Worte zu fassen. In diesen 12 Monaten ist so viel mehr passiert, als ich es mir davor je hätte vorstellen können. 

Nach der Schule habe ich mir gewünscht endlich mal richtig nach draußen zu kommen, praktische Erfahrungen zu sammeln, mit den Händen zu „schaffen“. Das habe ich definitiv bekommen.

In meinem FÖJ habe ich gelernt was es bedeutet, den ganzen Tag draußen zu arbeiten und auch, wie sehr ich als Gärtnerin vom Wetter abhängig bin. Ich habe die Natur so intensiv und vielseitig erlebt wie nie zuvor – beim hacken auf dem Feld in der brütenden Mittagshitze des Hochsommers oder wenn man sich die Finger abfriert beim Feldsalat schneiden im Januar bei Nullgraden.

So habe ich erfahren, dass es viel Kraft und Energie erfordert das ganze Jahr körperlich im Freien zu arbeiten und habe gelernt unsere Lebensmittel, die wir täglich konsumieren, viel mehr Wert zu schätzen.

Doch nicht nur was den Anbau von Biogemüse angeht, habe ich in diesem Jahr viel gelernt – ich schätze größere Erkenntnisse habe ich auf zwischenmenschlicher Ebene erlangt.

Vom ersten Tag an wurde ich herzlich in das Team aufgenommen und auch wenn die viele Verantwortung am Anfang definitiv überfordert, wächst man doch umso mehr an den Herausforderungen und bekommt Unterstützung und Erklärungen – wenn man nur genug Fragen stellt.

Egal ob es um das bunte (und manchmal auch chaotische;)) Leben in der Villa, die Abendgestaltungen oder die Ausflüge am Wochenende geht – man findet immer Personen die Lust haben, etwas zu unternehmen und mit denen man sich in guten Gesprächen über Gott und die Welt austauschen kann.

In diesem Jahr habe ich mich außerdem selbst besser kennengelernt und habe erfahren was echte Teamarbeit bedeutet. So konnte ich auch in schwierigen Zeiten immer auf die Unterstützung von meinem FÖJ Partner Leo zählen. Zusammen haben wir kleine und große Herausforderungen bewältigt und haben gelernt, gelassener mit Ausnahmesituationen umzugehen, in denen man erstmal komplett überfordert ist. So blicke ich jetzt doch mit einem gewissen Stolz zurück. Man lernt einfallsreich zu werden, wenn man 500 ausgebüchste Hühner am Sonntag Morgen wieder einfangen muss oder man spontan zu zweit einen ganzen Marktverkauf übernimmt. 

Einerseits hat man viel Verantwortung, andererseits auch den Raum, das zu tun worauf man wirklich Lust hat. So konnten Leo und ich zu guter Letzt auch noch 3 Palettensofas bauen, was für mich eines der Highlights im FÖJs war.

Eine andere positive Erinnerung wird auch sicherlich immer der Kundenkontakt auf den Wochenmärkten bleiben. Und die Hofführungen mit Schulkindern, die durch das Konzept Lernort Bauernhof zustande gekommen sind. Diese haben mich schlussendlich dann auch in meiner Berufsfindung weitergebracht.

Durch Ulli und Markus habe ich gelernt, was es wirklich heißt effizient zu arbeiten und durfte viele neue Dinge kennenlernen, wie zum Beispiel das Heilfasten, die wöchentlichen Saunagänge oder das Yoga und habe außerdem einen Einblick in die Kommunalpolitik erhalten.

Ich habe zwei unglaublich großzügige Menschen kennengelernt, die jedes Jahr aufs Neue die Geduld und Energie aufbringen zwei neue FÖJs aufzunehmen – und ihnen damit die Chance geben, ganz viel zu lernen und sich frei zu entfalten.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich nach diesem Jahr den Eulenhof mit mehr Selbstvertrauen und mit einem ganz anderen Blick auf die Lebensmittelproduktion verlasse.