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Carla Olbrich, FÖJ 2015-2016

Nun endlich, nachdem mein FÖJ auf dem Eulenhof schon fast 4 Monate vorbei ist, habe ich endlich die Zeit gefunden, mein Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Angefangen hat es mit einem Wanderwochenende, organisiert von Lydia und Sophia; den alten FÖJs. Das war ein guter Einstieg, um Laura (meine Mitföjlerin), Ulli und Markus und natürlich Chrissi kennenzulernen. Damals konnte ich mir nicht vorstellen, in einem Jahr an der Stelle von Lydia und Sophia zu stehen 🙂 

Die ersten Wochen waren dann schon eine echte Herausforderung. Ich war immer froh, wenn ich die Lieferung an die Edekas ausfahren konnte, um mal eine kleine Pause von der Hektik beim Richten zu bekommen. So viel, was man sich merken muss, so viele neue Eindrücke und Menschen. Doch dank dem ganzen Team, inklusive Wwoofern, die am Anfang mehr wussten als ich, fand ich mich mit der Zeit ein. Es dauert seine Weile, doch irgendwann hat man den Dreh einfach raus und man hat Zeit, noch viele andere Dinge zu lernen, die über die alltäglichen Arbeiten hinaus gehen.

Mein Jahr auf dem Eulenhof war natürlich geprägt von all den lieben Menschen. Fangen wir an mit Ulli und Markus. Zwei tolle und unglaublich nette Menschen mit extrem viel Vertrauen und fast grenzenloser Großzügigkeit, außerdem einem großen Wissen und in Ullis Fall einem Hang zur bestmöglichen Arbeitseffizienz, den man teilweise übernimmt und so schnell nicht wieder los wird 🙂 

Auch mit Laura, meiner Mitföjlerin, hatte ich pures Glück. Von Anfang an haben wir uns bestens verstanden. Das Leben und Arbeiten mit ihr war das Beste, was mir in dem Jahr passieren konnte. Gerade im Winter, in dem ich es nicht immer leicht hatte, war sie eine große Stütze und hat mich immer wieder motivieren können. Das Arbeiten mit Edith war einfach sehr entspannt und hat Spaß gemacht. Man konnte mit ihr gut während der Arbeit quatschen, sei es beim Feldsalatsetzen oder beim Tomaten ausgeizen. Und ihre schöneWohnung werde ich auch lange im Gedächtnis behalten.

Andreas ist einfach ein besonderer Mensch. Der Markt mit ihm war zwar etwas chaotisch, aber mit sehr viel Spaß verbunden. Er ist jeder Zeit zu einem Unsinn bereit und hat zu fast jeder gärtnerischen Frage eine Antwort. Außerdem weiß er immer den neuesten Tratsch, den er vor allem beim Abokisten packen gerne auspackt. 🙂

Auch Chrissi hat unseren Alltag bereichert. Chrissi ist einfach toll. Man muss ihn einfach gern haben. Auch wenn ich das ein oder andere mal mit ihm aneinander geraten bin, weil er auch ganz schön stur sein kann (zum Beispiel, wenn er Salat für Sedus schneiden soll…), war das Arbeiten mit ihm einfach toll! An seinen Dialekt muss man sich gewöhnen, aber irgendwann versteht man (fast) alles.

Des weiteren habe ich auch Mira und Qani, zwei Flüchtlinge aus dem Haus Rheinblick, ins Herz geschlossen. Sie waren immer gut gelaunt und ihr Arbeitseinsatz war einfach bewundernswert. 

Nun das Leben in der Villa. So nennen wir das Haus direkt auf dem Hof, in dem man mit den Wwoofern und Praktikanten eine große WG führt. Wir haben viel gekocht, draußen ein Lagerfeuer gemacht, viele Stunden mit Gesprächen verbracht und waren im Rhein schwimmen. Zu einem richtigen WG Leben gehören aber auch häusliche Arbeiten, wie Putzen und Spülen. Das war nicht immer einfach, weil jeder Wwoofer unter „sauber“ etwas anderes versteht und man schnell lernen muss, den Wwoofern deutlich zu machen, dass sie mit anpacken sollen (natürlich gibt es auch Ausnahmen, danke dafür!!), sonst versinkt das Haus im Dreck (von dem es wirklich viel gibt in der Villa!) oder man macht alles allein… Hinzu kommt, dass das Haus komplett mit Holz beheizt wird. Der einzig wirklich warme Raum im Winter war die Küche und ansatzweise Lauras Zimmer, in das ich mit eingezogen bin, weil es zu zweit einfach wärmer ist. Insgesamt war es aber eine sehr schöne Erfahrung mit vielen verschiedenen Menschen aus der
ganzen Welt zusammen zu leben und die Herausforderung eines eigenen Haushaltes zu meistern.

Zum Schluss komme ich noch zur Arbeit auf dem Hof. Die Tätigkeiten auf dem Eulenhof sind immer wieder unterschiedlich und es ist nie langweilig. Jeder Tag ist anders, angefangen mit Gemüse richten für Sedus, Bestellungen bearbeiten von unterschiedlichsten Kunden, auf den Markt gehen und im Hofladen aushelfen, Hühner versorgen (was man auch am Wochenende tun muss) und auf den Feldern und Gewächshäusern arbeiten. Nachdem man sich etwas eingefunden hat in seinen Hauptaufgaben (Sedus, Bestellungen richten und Hühner), hat man auch Zeit, mehr darauf zu achten, was auf dem Hof sonst noch passiert. Von der Arbeiten mit dem Schlepper bis hin zu Büroarbeiten, bei denen ich Ulli ab und zu helfen konnte. Besonders, dass Laura und ich am Ende vom Jahr bei Ediths Abwesenheit die morgendliche Gemüseernte mit dem Schlepper alleine machen durften, hat mir gezeigt, welch großes Vertrauen Markus und Ulli haben, aber auch, was ich in einem Jahr alles gelernt habe. Ich kann mich immer noch gut an das wunderbare Gefühl erinnern, welches ich hatte, als ich das erste mal erfolgreich von der Tour zurück gekommen bin!

Auf mein Jahr auf dem Eulenhof kann ich nur positiv zurückblicken und bin unendlich froh für diese Möglichkeit. Es ist bis jetzt definitiv eines der einflussreichsten Jahre in meinem Leben. Ich habe viel über mich und meine Fähigkeiten gelernt, was ich dem ganzen Eulenhofteam zu verdanken habe. Außerdem nehme ich aus diesem Jahr, neben einem großen Wissen über Gemüse, auch viel Selbstständigkeit, effizientes Arbeiten und Verantwortungsbewusstsein mit. Die Geduld und das Vertrauen, das mir Ulli und Markus entgegen gebracht haben, haben mir viel bedeutet und ich hoffe, ich konnte mir davon eine Scheibe abschneiden.

Es ist nicht einfach, so ein Jahr voller fantastischer Menschen und Erfahrungen in einem kleinen Bericht zu beschreiben. Am besten ist es, sich selbst ein Bid zu machen. Ich denke, dass ich jetzt nur noch allen danken kann, die dazu beigetragen haben! Danke Ulli, Markus, Edith, Andreas, Chrissi, Matthias und alle Wwoofer und Praktikanten!! Ihr wart einfach spitze!!