Pastinake, lila Kartoffeln oder Stängelkohl landen wieder vermehrt auf den Tellern. Biohöfe der Region testen den Anbau, erzielen aber ernüchternde Ergebnisse: Während der Geschmack punktet, floppt der Ertrag. Hochrhein und Südschwarzwald sind nicht gerade bekannt für Gemüseanbau. Doch immerhin auf 34 Hektar – das sind umgerechnet knapp 48 Fußballfelder – wird im kreis Waldshut gewerblich Gemüse angebaut. Seit einigen Jahren liegen alte Sorten wie Pastinake, lila Kartoffeln, gelbe Beete, Stängelkohl oder Mangold deutschlandweit wieder im Trend. Wir haben uns in der Region umgehört.
Gemüsebauern sehen Vor- und Nachteile
Zu den größten Anbauern alter Gemüsesorten in der Region zählt die Bioland-Gemüsegärtnerei Eulenhof in Dogern. Frisch geernteter Schwarzkohl, roter und grüner Grünkohl, verschiedene alte Tomatensorten, schwarzer Rettich, Butterrüben, Bodenkohlrabi (auch Steckrübe genannt) und weiße Rüben sind jetzt zur Erntesaison an ihrem Stand am Wochenmarkt in Waldshut, im eigenen 24-7-Hofladen und in der Abo-Biokiste zu finden.
Eulenhof-Chef Markus Uhlenbrock-Ehnes sagt: „Grundsätzlich wird Pflanzenzucht betrieben, um bessere Ergebnisse zu erzielen – bezüglich Ertrag, Geschmack, Vielfalt, Pflanzengesundheit und Anpassung an den Klimawandel. Deshalb haben Neuzuchten grundsätzlich Vorteile gegenüber alten Gemüsesorten.“
Aber auch alte Sorten hätten ihre Berechtigung, weil sie den Speiseplan bereichern würden und oft einen höheren Gehalt an Vital- und Mineralstoffen hätten. „Bei uns als Direktvermarkter ist der Trend hin zu fast vergessenen Sorten deutlich spürbar“, sagt Uhlenbrock-Ehnes.